Das vergangene Jahrzehnt war nicht nur von zahlreichen aktivistischen Bewegungen und Versammlungen geprägt, sondern auch von einer Vielzahl von Versammlungen innerhalb des Feldes der Kunst, die soziale und politische Verfahren erprobten und herausforderten, mit denen Gesellschaften imaginiert, gespielt, aufgeführt, inszeniert, getestet oder sogar erfunden werden können.
Aber während aktivistische Versammlungen im Allgemeinen als ein Raum der Authentizität angesehen werden, liegt die Kraft künstlerischer Versammlungen in der Schaffung von Situationen, die gleichzeitig real und nicht real, tatsächlich und symbolisch sind. Das Theater ist eine paradoxe Maschine, in der wir uns selbst beobachten können, während wir Teil von ihr sind – eine Kunstform, die gesellschaftlich eindringt, aber auch immer selbstreflexiv ist.
Die Formen, in denen Kunst für Versammlungen genutzt wird, die sowohl radikalen Vorstellungen als auch pragmatischen Utopien Raum geben, sind vielfältig und nicht selten widersprüchlich in ihren ästhetischen wie auch politischen Positionen. Was sie jedoch eint, ist das Ziel, das Feld des Theaters zu erweitern, Wege zu finden, sich mit den sozialen und politischen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen und dadurch Aktivismus und politisches Denken über den künstlerischen Bereich hinaus anzuregen.
Im Rahmen von Gesellschaftsspiele. The Art of Assembly, Einer Reihe von Florian Malzacher & brut Wien.