Es ist wichtig, dass wir als Körper zusammen in der Öffentlichkeit auftreten, dass wir uns in der Öffentlichkeit versammeln. Das ist das, was hier passiert, eine Politik des öffentlichen Körpers, der Bedürfnisse des Körpers, seiner Bewegungen und seiner Stimme. Wir sitzen und stehen, wir bewegen uns und wir sprechen, so wie es unseren Möglichkeiten entspricht. Wir sind hier. Und wir bleiben hier und füllen die Formel ›We, the people‹ mit Leben. Judith Butler, Occupy Wall Street, 2011
Ob in Tunis, Kairo, Madrid, Lissabon, in Athen, New York, London oder Istanbul, in Tokio nach Fukushima, inmitten von Niemeyers ikonischer Parlamentsarchitektur in Brasilia, unter den Regenschirmen in Hongkong, auf den Straßen von Minneapolis: Die vergangene Dekade war geprägt von politischen und sozialen Bewegungen in aller Welt. Parallel dazu sind zahlreiche künstlerische Projekte entstanden, die Formen der Versammlung nutzen, um mit den spezifischen Möglichkeiten der Kunst temporäre Gemeinschaften zu initiieren. Sie spiegeln Gesellschaft nicht nur einfach wider, sondern wollen auf sehr unterschiedliche Weise aktiver Teil ihrer Veränderung sein. Insbesondere das Theater ist zu einer Bühne für Versammlungen auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Wirklichkeit geworden, zu einer demokratischen Arena radikaler Imagination.
Die Gesprächs- und Vortragsreihe „Gesellschaftsspiele: The Art of Assembly“ lädt Theoretiker*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen ein, über das Potenzial der Versammlung zu berichten und zu spekulieren: Wie können assemblies in Kunst und Aktivismus Räume schaffen, an denen radikale Vorstellungskraft und pragmatische Utopien entstehen?
Alle Termine, Vorträge, Videos, Podcasts etc. Auf:
art-of-assembly.net