Training for the Future ist ein utopisches Trainingscamp, in dem Zuschauer*innen zu Trainierenden werden, neue Szenarien erproben und die Produktionsmittel der Zukunft zurückerobern.
Training for the Future 2021 fand gleichzeitig an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt statt und konzentrierte sich auf Fragen der Kollektivität und Kollektivierung: Gibt es zwischen unseren unterschiedlichen Vergangenheiten und Gegenwarten eine gemeinsame Zukunft? Inmitten einer globalen Pandemie, die sich dezentral an verschiedenen Orten auf fünf Kontinenten gleichzeitig manifestierte, konzentrierte sich jedes Training auf konkrete geografische, soziale und politische Kontexte und behandelte globale Probleme aus einem lokalen Blickwinkel.
Die Coronavirus-Krise hat die verheerenden Folgen unserer geschwächten Strukturen der gemeinsamen Lebenserhaltung sichtbar gemacht. Infolgedessen hat sich die Forderung nach einer universellen Gesundheitsversorgung, gut bezahlten Pflegekräften und Reinigungskräften sowie einem Grundeinkommen verstärkt und das sichtbar gemacht, was Jodi Dean als „kollektiven Wunsch nach Kollektivität“ bezeichnet hat.
Deshalb strukturierte sich diese Ausgabe von Training for the Future um sich verändernde Begriffe von Kollektivität, Kollektiven und Kollektivierungen. Welche Kooperationsmodelle ermöglichen ein neues Verständnis von Kollektivität? Welche Rolle spielt die Idee der Kollektivierung und des Kollektivs in verschiedenen Kulturen und Regionen der Welt?
Jedes Training fand unter den in jeder Region anderen Bedingungen der Pandemie statt und war von der Notwendigkeit geprägt, besondere Sorgfalt für sich und andere walten zu lassen. Deshalb waren Teilnehmer*innenzahlen und Formen jedes Trainings an jedem Ort unterschiedlich. Trotz oder gerade wegen des dezentralisierten Charakters dieser Ausgabe betonte Training for the Future 2021 die Bedeutung physischer Versammlungen – und die besondere Rolle von Kunst, Kultur, Aktivismus und sozialen Organisationen im Kampf, die gemeinsame Sehnsucht nach Kollektivität in solidarische Gegenwart und gemeinsame Zukunft zu verwandeln.
Künstler: Jonas Staal / Kurator & Ko-programmierer: Florian Malzacher / Koordinatorin Studio Jonas Staal: Nadine Gouders / Co-programmierer*innen Zürich: Hayat Erdoğan and Nikolai Prawdzic Performing Architecture/Goethe-Institut: Susanne Traub / Visualle Identität: Studio Remco van Bladel / Website Development: Studio RGB
Co-produced by Goethe-Institut / Performing Architecture Venice & Theater Neumarkt