Insbesondere in Europa und Nordamerika, aber auch zunehmend weltweit, werden junge Menschen psychologisch auf nutzlose Tätigkeiten vorbereitet; sie lernen, wie man so tut, als ob man arbeitet, und werden dann auf verschiedenen Wegen in Stellen bugsiert, von denen fast niemand glaubt, dass sie irgendeinem sinnvollen Zweck dienen. David Graeber, Bullshit Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit (2018)
Die zunehmend große Kluft zwischen Arm und Reich, der beschleunigte Klimawandel und zuletzt auch der Ausnahmezustand der Corona-Krise lassen keinen Zweifel an der Notwendigkeit tiefgreifender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen.
Auf der Diskursplattform Arbeit in der Krise suchen Künstler*innen, Theoretiker*innen und Aktivist*innen mit verschiedenen Schwerpunkten nach Antworten auf fundamentale Fragen – und legen dabei einen besonderen Fokus darauf, was sich von künstlerischen Prozessen über das Wesen von Produktion und Arbeit heute lernen lässt:
Wie sicher und nachhaltig sind globale, auf Wertschöpfung basierende Finanz-, Wirtschafts- und Gesellschafts-Systeme? Wie verhalten sich materielle und immaterielle Produktion zueinander? Wie verändern Digitalität und Künstliche Intelligenz Arbeit und Produktion? Wie muss sich Arbeit unter den Vorzeichen der Klimakatastrophe verändern? Welche neuen Verbindungen zwischen lokalem, regionalem und planetarem Denken müssen nun gefunden werden? Wie lassen sich neue Formen von Kollaboration und Kollektivität, wie lässt sich gesellschaftliche Produktion als Gesamtes denken?
Eine Veranstaltung des LVR-Industriemuseums Kraftwerk Ermen & Engels (Engelskirchen) und des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal) anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Engels.
Unterstützt wird das Gesamtprojekt durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland.