Artist Organizations International (AOI) brachte mehr als zwanzig Vertreter*innen von Organisationen zusammen, die von Künstler*innen gegründet wurden und sich in ihrer Arbeit mit aktuellen politischen, wirtschaftlichen, pädagogischen, humanitären und ökologischen Krisen auseinandersetzen. AOI untersuchte den Wandel von Künstler*innen, die in Form von zeitlich begrenzten Projekten arbeiten, hin zum Aufbau langfristiger Organisationsstrukturen, die sowohl als Kunstwerke als auch als sozialpolitische Organisationen verstanden werden können.
Ausgehend von der Beobachtung, dass (1) Künstler*innenorganisationen von Künstler*innen gegründet werden, (2) Künstlerorganisationen die Form der Organisation wählen, (3) Künstler*innenorganisationen strukturelles Engagement anstreben und (4) Künstler*innenorganisationen gesellschaftspolitische Agenden vorschlagen, versuchte AOI, den künstlerischen Wert, das politische Potenzial und die performativen Eigenschaften von Künstler*innenorganisationen sowie die Möglichkeit transnationaler Kollaborationen und Allianzen zu untersuchen.
Diese grundlegende Wende in der künstlerischen Praxis spiegelte sich räumlich im HAU 1 wider: Die Bühne wurde in den Sitzbereich des Publikums verwandelt, im Parket wurden die Redner*innen platziert. Die modularen neokonstruktivistischen Rednerpulte wurden als fortlaufende Komposition/Konstruktion für jede Sitzung neu positioniert – parallel zu den Versuchen, die verschiedenen an AOI teilnehmenden Künstler*innenorganisationen zusammenzuführen.
www.artistorganisationsinternational.org
Moderator*innen: Ekaterina Degot, Charles Esche, Vincent W.J. van Gerven Oei, Maria Hlavajova, Matteo Lucchetti, Margarita Tsomou. Respondent*Innen: Ulf Aminde, Libia Castro, Galit Eilat, Christoph Gurk, Alex Karschnia, Urok Shirhan.
Kurator*innen: Florian Malzacher, Jonas Staal, Joanna Warsza / Produktion: Younes Bouadi / ProjektKoordinatorin: Renée In der Maur / KOmmunikation: Suzie Hermán, Henry Procter, Imara Limon / Architekt: Paul Kuipers / Konstruktion: Kasper Oostergetel / GraphiKdesigner: Remco van Bladel / FotografIN: Lidia Rossner / Website: Charlie Berendsen
Auftragsarbeit von HAU Hebbel am Ufer, Berlin. Unterstützt durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin