Wen darf man vertreten, auf welche Weise und mit welchem Recht? Die jüngste Krise der Repräsentation in der Demokratie hat auch die Repräsentationsmaschine des Theaters im Kern getroffen. Das Theater, das lange Zeit als die politische Kunstform galt, kämpft mit der Frage, wie es sich angemessen auf die Gesellschaft beziehen kann. Oft ist es entweder in der inhaltsorientierten Welt der Repräsentation gefangen oder gibt sich dem Glauben an die transformative Kraft reiner Ästhetik hin.
Not Just a Mirror zeichnet eine Bewegung von Künstler*innen aus der ganzen Welt nach, die auf der Suche nach dem politischen Theater von heute sind. Ein Theater, das sich sowohl inhaltlich als auch formal mit der Gesellschaft auseinandersetzen will, das eine zeitgenössische Gemeinschaft schafft, in der soziale und politische Aktionen möglich sind und in der Gesellschaften in ihren – tatsächlichen oder möglichen – Varianten durchgespielt, aufgeführt, erweitert, erprobt oder gar erfunden werden.
Not Just a Mirror versammelt acht Essays, zwei Interviews und 15 Fallstudien von politischen Theatermacher*innen und untersucht die darstellenden Künste als politisches Labor der Gegenwart.
Mit Beiträgen von Julian Boal, Boris Buden, Matan Cohen, Annie Dorsen, Galit Eilat, Monika Gintersdorfer, John Jordan, Alexander Karschnia, Hervé Kimenyi, Beatrix Kricsfalusi, Bojana Kunst, Hans-Thies Lehmann, Judith Malina, Florian Malzacher, Tala Jamal Manassah, Oliver Marchart, Carol Martin, Lloyd Nyikadzino, Giulia Palladini, Roman Pawłowski, Jeroen Peeters, Goran Sergej Pristaš, Christian Römer, Sylvia Sasse, Francesco Scasciamacchia, Michael Sengazi, Vassilis Tsianos, Margarita Tsomou, Benjamin Wihstutz and Franck Edmond Yao.
Not Just a Mirror bietet eine Vielzahl von Perspektiven auf die komplexe Beziehung zwischen Theater und Politik… Durch die Gegenüberstellung anregender Beiträge von Praktiker*innen, Kritiker*innen und Forscher*innen aus verschiedenen Bereichen, die eine bemerkenswert reiche Vielfalt an Anliegen und Kontexten für diese Untersuchung mit einem ausdrücklich internationalen Ausblick bieten, bietet das Buch … einen kaleidoskopischen Überblick über aktuelle Stränge des politischen Theaters… Indem es frische und provokative Perspektiven auf zeitgenössische Performance, Politik und Kultur bietet, wird [das Buch] sicherlich den kritischen Diskurs im Bereich des Theaters und der Performance des 21. Jahrhunderts anregen. Journal of Contemporary Drama in English